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Die Eifel ruft - Nordschleife

Am Morgen des 04.05.2011 war es endlich wieder soweit - fast 400 Enthusiasten trafen sich auf dem Parkplatz an der Zufahrt zur Nordschleife. Autos und Motorräder säumten jeden Quadratzentimeter der freien Parkfläche. Unter ihnen Gerald
Ku-ckenburg und Wolfgang Nagel vom Porsche Club Heilbronn-Hohenlohe. Wir hatten die zum Teil lange Anfahrt auf uns genommen, um endlich wieder unseren geliebten Porsche auf der legendären Rennstrecke zu bewegen.

 

Die am 27.06.1927 eröffnete Nordschleife wird im Volksmund auch „Der Ring“ oder „Die grüne Hölle“ (Jackie Stewart) genannt. Der Kurs ist 20,83 km lang, 10 m breit und schlängelt sich um 73 Kurven. Man findet dort Steigungen von bis zu 18 % (vom „Karussell“ zur „Hohen Acht“) und ein Gefälle von bis zu 11 % („Fuchsröhre“). Zwi-schen dem höchsten Punkt der Strecke - „Hohe Acht“ - und dem niedrigsten Punkt - „Breitscheid“ - liegen 290 m Höhenunterschied.

 

Anfangs lagen die Temperaturen noch unter dem Gefrierpunkt, was das Fahren in den ersten Runden noch gefährlicher gestaltete - die Strecke verzeiht auf Grund ihrer Unübersichtlichkeit und der fast nicht vorhandenen Auslaufzonen fast nichts! Gleich zu Beginn mussten einige Fahrzeuge den „Übermut“ ihrer Fahrer mit kleineren und größeren Kaltverformungen bezahlen. Unsere Porsche blieben zum Glück davon verschont.

 

Es wurde Gruppenweise getrennt nach Autos und Motorrädern gestartet; jede Gruppe hatte dann 4 x 50 Minuten Zeit, die Nordschleife zu erfahren bzw. sich wieder mit ihr vertraut zu machen. Trotz der hohen Anzahl an Teilnehmern konnte man nicht von „Stau“ auf der Strecke sprechen, ganz im Gegenteil. Und unter den Fahrern stand Rücksichtnahme ganz weit oben.

Es verhält sich mit der Nordschleife wie mit einer Sucht - hast du einmal damit angefangen, kannst du nicht mehr damit aufhören: Auch wenn du weißt, eine Unachtsamkeit und zumindest dein Fahrzeug nimmt Schaden! Und doch zieht es dich wieder dorthin.

 

Der Straßenbelag verändert sich von Kilometer zu Kilometer, das Wetter kann trotz Sonne nach jeder Kurve ins Gegenteil umschlagen, die Richtung zeigt sich erst nach der Biegung, was erwartet mich nach der nächsten Kuppe ...

 

Es ist berauschend und beängstigend zugleich den 20,83 km langen Kurs zu umrunden. Man fragt sich in jeder Runde: Warum tue ich mir das an? Und doch biegt man am Ende wieder auf die Strecke ab und erlebt die Faszination der Nordschleife neu.

 

Nach etlichen Runden Angst und Schweiß überwiegt dann doch wieder die Freude, wieder dabei gewesen zu sein und man giert bereits dem nächsten Termin entgegen.

 

Wolfgang Nagel